werner schultz

Nachruf auf den Finkenwerder Künstler Werner Schultz (1947 – 2025)

„Die Erinnerung ist ein Fenster durch das wir dich sehen können, wann immer wir wollen.“

Die nachstehenden vielen Wertschätzungen und die große Teilnahme an der Trauerfeier zeigen, wie sehr Werner Schultz in unserer Mitte auf Finkenwerder ein Teil von uns und welch ganz besonderer Mensch er war und damit seine besondere Bedeutung für Finkenwerder.

Herausstechend und unvergleichbar war Werners unermüdliche und beispiellose Hilfsbereitschaft in jedweder Situation. Man konnte spät abends bei noch bei ihm klingeln mit einem Anliegen und er sagte immer: „Ja, da habe ich etwas!“ oder „Das kriegen wir hin“. – immer in seiner gleichbleibenden ruhigen, zurückhaltenden Art. Nie wurde man abgewiesen. Und dabei blieb er selbst immer äußerst bescheiden.
Ob man Hilfe beim Aufbau eines Gerüstes bei einem Nachbarn brauchte, oder wenn eine Leiste für einen Keilrahmen fehlte, man ein altes Bild restauriert haben wollte, oder die Druckerpresse benutzen wollte – Werner unterstützte jeden! Und zwar immer freundlich, zuvorkommend und selbst mit anpackend!
In seiner Malschule erfuhren seine Schüler und Schülerinnen eben jene aufmerksame, gutmütige und sich nie aufdrängende Unterstützung. So waren viele seiner Malschüler:innen viele Jahrzehnte bei ihm. Die schönen Räumlichkeiten seiner Mal­schule wurden dann und wann umfunktioniert zu einem Ausstellungsraum, in dem die Maler:innen ihre Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren konnten. Die Vernissagen wurden zu beliebten Events.

Zum Finkenwerder Stadtbild gehört auch der Maler und Grafiker Werner Schultz. In vielen Häusern und Wohnungen hängen Bilder von ihm. Ursprünglich als Illustrator tätig, wechselte er bald in die Malerei, und arbeitete vornehmlich in Aquarell, Öl und Acryl. Sein Oeuvre umfasste vor allem nordische Landschaften. Oft war Werner Schultz mit seiner Malerkollegin und Nachbarin Freya Burmeister in Finkenwerder unterwegs, um plain air zu skizzieren und malen. Das „Achner“-Schaufenster am Steendiek zeigte immer wieder vielfältige Arbeiten aus seinem Schaffen.

Mit dem ihm eigenen hilfsbereiten Eifer wirkte er aktiv im Organisationsteam der Deichpartie mit und ebenfalls im Finkenwerder Kulturkreis. Für diese Arbeit wurde mit dem Finkenwerder Apfel geehrt.
Werner Schultz war ein echtes Multi-Talent. In nahezu vollständiger Eigenleistung baute er zwei historische Häuser in Finkenwerders Stadtkern wieder auf und bewahrte sie damit vor dem Verfall.
Als leidenschaftlicher Segler restaurierte und pflegte er seinen aus den 50er Jahren stammende Piraten selbst.
Zum Bild seiner Persönlichkeit gehörte auch, dass Werner sich intensiv mit dem Zeitgeschehen beschäftigte und an nahezu allen Dingen der heutigen Zeit interessiert war. Klug und bescheiden vertrat er seine Meinung – durch ein Gespräch mit ihm konnte man immer nur dazulernen.
Schon jetzt ist die große Lücke, die er hinterlässt schmerzlich spürbar.
Seit März bis Ende April werden im Achner-Schaufenster am Steendiek Arbeiten von Werner Schultz zu sehen sein.

Die Abschieds-Zitate zu Werner Schultz finden Sie im Kössenbitter (als PDF hier auf der Homepage)